Akupunktur für Pferde
Akupunktur hilft – sanft, gezielt und ganzheitlich.
Seit Jahrhunderten bewährt – gezielt eingesetzt für heutige Pferdemedizin
Die Akupunktur beim Pferd hat eine lange Tradition: Bereits um 650 v. Chr. wurden Pferde im alten China mit Nadeln behandelt – vor allem zur Unterstützung von Kriegspferden bei Lahmheiten, Atemwegsproblemen und nervösen Zuständen. Der sogenannte „Pferdeklassiker" (Ma Jing) dokumentiert erste systematische Anwendungen und Punktkarten speziell für Pferde.
Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist das Pferd besonders empfänglich für Störungen im Qi-Fluss, da es durch Haltung, Training und Fütterung leicht aus dem energetischen Gleichgewicht geraten kann. Die Meridianverläufe, insbesondere entlang des Blasen- und Gallenblasenmeridians, spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung von muskulären Verspannungen, Rittigkeitsproblemen oder Kolikneigung.
Im Fokus stehen dabei nicht nur akute Beschwerden, sondern auch wiederkehrende oder schwer zuzuordnende Symptome wie z. B. Verhaltensveränderungen, Leistungsabfall oder Wetterfühligkeit – alles Signale, die aus TCM-Sicht Hinweise auf ein energetisches Ungleichgewicht sein können.
Indikationen für Pferdeakupunktur
- Steifheit oder Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf
- Muskuläre Dysbalancen, Muskelatrophien und fasziale Verklebungen
- Regeneration nach Operationen oder längerer Boxenruhe
- Verdauungsstörungen, z. B. Neigung zu Blähungen, Kotwasser oder Appetitverlust
- Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis oder Kehlkopfprobleme
- Magenprobleme im Zusammenhang mit Stress, Magensäureüberschuss oder Unruhe
- Rittigkeitsprobleme ohne orthopädischen Befund
- Emotionale Dysbalancen: Nervosität, Reizbarkeit, Verhaltensveränderungen
- Unterstützend bei Headshaking (TCM: innerer Wind, Leber-Qi-Störung)
- Zyklusunregelmäßigkeiten oder hormonelle Dysbalancen
- Neurologische Auffälligkeiten: Ataxie, Lähmungserscheinungen, Cauda Equina
- Wetterfühligkeit und saisonale Belastungen (z. B. im Fellwechsel)
- Stoffwechselstörungen wie EMS oder Cushing-Syndrom
- Chronischer Juckreiz oder Hautreaktionen (z. B. Sommerekzem)
- Stärkung des Immunsystems bei rezidivierenden Infekten oder Schwäche

Häufig gestellte Fragen zur Akupunktur
Wann ist Akupunktur bei meinem Tier sinnvoll?
Akupunktur kann in vielen Bereichen helfen, z. B. bei:
- Schmerzen (Bewegungsapparat, Rücken, Gelenke)
- Lahmheiten, Taktunreinheiten
- Neurologischen Erkrankungen (z. B. Bandscheibenprobleme, Cauda Equina)
- Verdauungsproblemen
- Inkontinenz oder Blasenentzündungen
- Hauterkrankungen und Juckreiz
- Rekonvaleszenz nach OPs oder Verletzungen
- Altersbedingten Beschwerden
- Verhaltensveränderungen, Stress oder Unruhe
Welche Vorteile bietet Akupunktur für mein Tier?
Akupunktur kann vielfältige positive Effekte haben, darunter:
- Schmerzlinderung: Besonders bei chronischen Schmerzen wie Arthrose.
- Verbesserte Beweglichkeit: Unterstützung bei muskulären Problemen.
- Schnellere Genesung: Förderung der Heilung nach Operationen oder Verletzungen.
- Stressabbau: Beruhigende Wirkung bei ängstlichen oder nervösen Tieren.
- Allgemeine Gesundheitsförderung: Stärkung des Immunsystems und Steigerung des Wohlbefindens.
Wie wirkt Akupunktur?
Akupunktur wirkt regulierend auf das Zusammenspiel von Nerven-, Hormon- und Immunsystem. Feine Nadeln setzen gezielte Reize an spezifischen Punkten, um Blockaden im Energiefluss (Qi) zu lösen, Schmerzen zu lindern und die Selbstregulation des Körpers zu fördern.
Wissenschaftlich belegt ist, dass Akupunktur:
- die Ausschüttung von Endorphinen (körpereigene Schmerzhemmer) steigert
→ z. B. Han, 2004: Endorphins and acupuncture analgesia, Brain Research Bulletin - die Aktivität von Serotonin- und Dopaminbahnen beeinflusst
→ z. B. Kim et al., 2006: Activation of the mesolimbic pathway by acupuncture, Neuroscience Letters - die Durchblutung verbessert und entzündungshemmend wirkt
→ z. B. Zhao, 2008: Neural mechanism underlying acupuncture analgesia, Progress in Neurobiology - das vegetative Nervensystem beeinflusst (z. B. Puls, Herzfrequenz, Atmung)
→ z. B. Lin et al., 2009: Effects of acupuncture on heart rate variability, Am J Chin Med - über Mastzellen zur lokalen Serotoninfreisetzung führt (Tiermodell)
→ Zhang et al., 2017: Mast cell degranulation mediates acupuncture effects, PubMed ID: 29250675
Diese Effekte erklären, warum Akupunktur sowohl bei Schmerzen, als auch bei funktionellen Störungen, Stressreaktionen und akuten/chronischen Erkrankungen wirksam eingesetzt werden kann – auch in der Tiermedizin. Trotz Studien sind die genauen Wirkmechanismen der Akupunktur noch nicht vollständig verstanden und weitere Forschung ist erforderlich, um ihre Effekte umfassend zu erklären.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
In der Regel nicht. Die verwendeten Nadeln sind sehr fein – viele Tiere spüren das Einstechen kaum oder gar nicht. Manche reagieren lediglich auf das kurze Eindringen mit einer leichten Reaktion.
Während der Behandlung kann ein besonderes Gefühl auftreten, das in der Traditionellen Chinesischen Medizin als De-Qi bezeichnet wird. Es beschreibt eine tiefergehende Reaktion im Gewebe, z. B. ein dumpfes Ziehen, Kribbeln oder Wärmegefühl rund um die Nadelstelle. Auch Tiere können auf diese Qi-Sensation mit einem kurzen Zucken oder einer Reaktion reagieren – das ist normal und erwünscht.
Die meisten Tiere entspannen sich nach kurzer Zeit sichtbar und lassen die Behandlung problemlos zu.
Wie viele Akupunktur-Sitzungen braucht es?
Das ist individuell. Bei akuten Beschwerden reichen oft wenige Sitzungen. Chronische Probleme benötigen meist eine längere Begleitung. In der Regel zeigen empfehle ich 2–3 Sitzungen bis zu einer ersten Reevaluation.
Gibt es Nebenwirkungen?
Akupunktur ist eine sehr sichere Behandlungsmethode mit minimalen Nebenwirkungen. Einige Tiere können nach der Sitzung vorübergehend müde oder besonders entspannt sein. In seltenen Fällen kann es zu einer kurzfristigen Verschlimmerung der Symptome kommen, was als Zeichen dafür gewertet wird, dass der Körper auf die Behandlung reagiert. Diese Reaktionen klingen in der Regel schnell ab.
Ist Akupunktur für alle Tiere geeignet?
Grundsätzlich kann Akupunktur bei den meisten Tierarten angewendet werden, einschließlich Pferde, Katzen, Hunde, Heimtiere wie Kaninchen und auch Vögen. Die Eignung sollte jedoch individuell von einer Fachperson beurteilt werden, um sicherzustellen, dass sie für das jeweilige Tier und dessen Gesundheitszustand angemessen ist.
Therapieablauf
Jede Konsultation beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Dabei werden die Krankengeschichte des Tieres, die Beobachtungen der Besitzer sowie frühere tierärztliche Befunde berücksichtigt. Auch Videomaterial, das auffällige Bewegungsmuster oder Verhaltensweisen zeigt, kann dabei sehr hilfreich sein.
Im Anschluss beurteile ich das Exterieur und das Gangbild des Tieres. Bei Pferden gehört auch eine kurze Sattelkontrolle zur Erstuntersuchung. Danach folgt die palpatorische Untersuchung: Durch gezieltes Abtasten des Körpers lassen sich Verspannungen, Schwellungen, Temperaturunterschiede, Schmerzpunkte und Bewegungseinschränkungen der Gelenke feststellen.
Ich lege grossen Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung und verbinde schulmedizinische Erkenntnisse mit Methoden der Komplementärmedizin. In die Behandlung fliessen mein Wissen aus der Chiropraktik, Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und Physiotherapie ebenso ein wie meine praktischen Erfahrungen aus der Arbeit mit eigenen Tieren.
Nach der Behandlung erhalten die Besitzer individuell angepasste Übungen und einfache Massagetechniken zur Unterstützung des Heilungsprozesses. Mein Ziel ist es, den Bewegungsapparat nachhaltig zu stärken und die Ursachen von Blockaden und Schmerzen gezielt anzugehen – bei Pferden insbesondere durch ein sinnvolles, gesundheitsförderndes Training.
Als Mitglied der Escuela Equitabilis orientiert sich das Pferdetraining an der Reitkunst nach Sabine Oettel, mit besonderem Fokus auf gymnastizierendes Reiten und sorgfältig aufgebauter Bodenarbeit.

Kennenlernen, Termin vereinbaren oder einfach Fragen stellen
Kosten Akupunktur für Pferde
Pauschalpreis (Kombinationstherapie Akupunktur, Physiotherapie und Chiropraktik) bei Anschluss an eine bestehende Tour:
Erstbehandlung: 230 CHF
Nachbehandlung: 200 CHF
Jedes weitere Pferd vom gleichen Besitzer: 10% Preisreduktion auf Normalpreis.
Ab 4 Pferden im gleichen Stall: 10 CHF Preisreduktion pro Patient.
Wenn der Besuch nicht an eine bestehende Tour angeschlossen werden kann werden zusätzliche km verrechnet.
Nur Akupunktur: Preis nach Behandlungsdauer (15min à 50 CHF)